Vogel4 Tipps für die Fütterung von Wildvögeln

In der kalten Jahreszeit bleiben einige Vogelarten in Deutschland und freuen sich über Futterstellen. Mit ein paar Maßnahmen können gezielt kleine Vögel versorgt und Krankheiten vermieden werden.

Inhalt
Eine Kohlmeise sitzt auf dem Rand von einem Futterhäuschen. Der kleine Vogel hat blau-grünes Gefieder. Das Futterhäuschen ist aus Holz und befüllt mit Vogelfutter.
Jonathan Stutz/stock.adobe.com
Die verschiedenen Vogelarten haben unterschiedliche Bedürfnisse an das Futter. - Symbolbild

Derzeit sind wieder Zugvogel-Schwärme am Himmel zu beobachten, die die kalte Jahreszeit im Süden verbringen. Einige Arten wie Meisen, Rotkehlchen und Amseln bleiben hingegen hier und freuen sich über menschengemachte Futterstellen. Wer ein paar Tipps beherzigt, sorgt dafür, dass wirklich die gewünschten Vögel versorgt werden und Krankheiten keine Chance haben.

Tipp 1: Sauberkeit & Hygiene

Die Sauberkeit sollte immer an erster Stelle stehen. „Futterstellen können schnell verschmutzen und zum Hotspot für Krankheitserreger werden, je mehr Vögel sie annehmen“, sagt Dr. Martin Singheiser, Geschäftsführer vom Bundesverband für fachgerechten Natur-, Tier- und Artenschutz e.V. (BNA). „Deshalb sollte man den Futterplatz am besten täglich, mindestens aber einmal pro Woche mit heißem Wasser reinigen und verdorbenes Futter aussortieren.“ Überdachte Futtersilos schützen Körner & Co. zudem vor Nässe.

Tipp 2: Wahl des richtigen Futters

Nicht jede Vogelart hat dieselben Bedürfnisse. Körnerfresser wie Finken oder Sperlinge nehmen besonders gern Sonnenblumenkerne oder Hirse. Insektenfresser wie Rotkehlchen oder Amseln können in der kalten und insektenfreien Jahreszeit mit Rosinen, Haferflocken oder speziellem Weichfutter unterstützt werden. Energiehaltiges Fettfutter wird in der kalten Jahreszeit von vielen Arten angenommen. „Viele Menschen füttern leider gern mit Brotkrumen – das sollte man allerdings unterlassen, da diese für Vögel gesundheitsschädlich sein können“, warnt Dr. Singheiser.

Tipp 3: Gezielte Maßnahmen für kleine Vogelarten

Mit der Wahl des Futters können bereits erste Maßnahmen getroffen werden, um gezielt die gewünschten Vogelarten zu füttern. Ein Problem ist allerdings, dass große Vögel wie Tauben, Krähen oder Elstern eine Futterstelle schnell dominieren können und der eigentlichen Zielgruppe wenig Chancen lassen. „Dem kann man mit verschiedenen Maßnahmen entgegenwirken“, rät der Experte. „Futtersilos mit kleinen Öffnungen gewähren nur kleinen Arten Zugriff. Mehrere Futterstellen an unterschiedlichen Orten können außerdem genug Alternativen bieten, wenn eine Stelle belegt ist.“

Tipp 4: Ganzjährige Fütterung

Traditionell beginnt die Vogelfütterung mit den ersten kalten Tagen. Doch auch während des restlichen Jahres kann eine Zufütterung sinnvoll sein, zum Beispiel in der Brut- und Aufzuchtzeit oder in städtischen Gebieten, in denen das Nahrungsangebot mit der Zeit immer weiter eingeschränkt wurde. Zudem prägen sich die Tiere die Stelle als zuverlässige Nahrungsquelle ein, sodass sie in schwierigen Zeiten weniger energieintensiv suchen müssen. Die ganzjährige Fütterung auch kleiner Mengen bietet somit eine wichtige Unterstützung für Wildvögel – sie sollte jedoch der jeweiligen Saison bezüglich Energiebedarf sowie Verderblichkeit des Futters angepasst werden. 

Quelle (nach Angaben von):
Wildvögel füttern? Ja, aber richtig! (ivh-online.de)

(IR)