TierschutzFörderung von selektiveren Netzen für die Ostseefischerei

Damit es zu weniger ungewollten Beifängen in der Ostsee kommt, fördert das Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft die Anschaffung von selektiveren Netzen für die Plattfischerei.

Ein Fisch schwimmt im Meer.
Mikolaj Niemczewski/stock.adobe.com
Durch den Einsatz von selektiveren Schleppnetzen soll der Beifang von Dorschen minimiert werden.

In der Plattfischfischerei der Ostsee sollen künftig Schleppnetze eingesetzt werden, die den Beifang von Dorschen erheblich reduzieren. Die Europäische Kommission hat dazu nun 2 korrespondierende Verordnungen veröffentlicht, mit denen der Einsatz der neuen Schleppnetze in bestimmten Fanggebieten ab 09.04.2025 verbindlich wird. Um die deutschen Fischer*innen bei der Umstellung auf selektivere Fangnetze zu unterstützen, fördert das Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL) gemeinsam mit den Küstenländern in der Übergangszeit die Anschaffung dieser Netze.  

Finanzielle Unterstützung für Anschaffung

Dazu sagt Claudia Müller, Parlamentarische Staatssekretärin beim Bundesminister für Ernährung und Landwirtschaft: „Um den Fischerinnen und Fischern an der Ostsee eine Zukunft zu geben, müssen wir unsere Anstrengungen für eine nachhaltige Fischerei intensivieren. Selektivere Netze, die gezielter Plattfische fangen und Beifang vermeiden, sind ein zentraler Baustein, damit sich der Dorschbestand weiter erholen kann. Bei der Umstellung lassen wir die Fischerinnen und Fischer nicht allein: Wer neue, selektivere Netze anschafft, wird dabei finanziell unterstützt.“

Erstattet werden bis zu 90 % der förderfähigen Ausgaben zur Beschaffung dieser selektiveren Schleppnetze. Das EU-Recht ermöglicht eine Förderung jedoch nur solange, bis die Neuregelugen zum verpflichtenden Einsatz auf europäischer Ebene in Kraft treten. Fischereibetriebe, die an einer Förderung interessiert sind, sollten daher vor dem 09.04.2025 einen Förderantrag stellen. Bereits vor Inkrafttreten der Neuregelungen sind selektivere Schleppnetze auf freiwilliger Basis einsetzbar.

Hintergrund

Die Dorschbestände in der Ostsee befinden sich weiterhin in einem kritischen Zustand. Die Auswirkungen der Klimakrise und ungewollte Beifänge von Dorschen in der gezielten Plattfischerei wirken sich negativ auf die Bestandserholung aus. Mit neuen, selektiveren Schleppnetzen soll die Plattfischerei in der Ostsee, insbesondere auf Scholle, nachhaltiger gestaltet und ungewollte Dorschbeifänge weiter reduziert werden. Daher haben die EU-Ostsee-Anrainer im Rahmen der regionalen Fischereigruppe „Baltfish“ der Europäischen Kommission den verpflichtenden Einsatz selektiverer Schleppnetze in den Fischereimanagement-Untergebieten 22 bis 26 des Internationalen Rates für Meeresforschung (ICES) empfohlen. Diese Empfehlung wurde von der EU-Kommission nun entsprechend in EU-Recht umgesetzt.

Die Förderung der Umstellung erfolgt mit Mitteln des Europäischen Meeres- und Fischerei- und Aquakulturfonds (EMFAF), kofinanziert durch Mittel des BMEL.

Quelle (nach Angaben von):
Weniger ungewollte Beifänge: BMEL fördert selektivere Netze für die Ostseefischerei (bmel.de) 11.12.2024

(IR)