ForschungFrühwarnsystem soll Grippeviren mit zoonotischem Potenzial erkennen

Forscher*innen entwickeln Methoden, mit denen Influenza-Viren frühzeitig erkannt und ihr Pandemierisiko eingeschätzt werden kann.

Wissenschaftliche medizinische Laborgeräte stehen auf einem Tisch mit einem Mikroskop im Hintergrund. Mehrere Reagenzgläser stehen in einer Halterung vor dem Mikroskop. Dahinter stehen befüllte Erlenmeierkolben.
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Durch eine frühzeitige Identifikation von Influenzaviren sollen Infektionsketten künftig verhindert oder unterbrochen werden können. - Symbolbild

Wissenschaftler*innen der Medizinischen Fakultät der Universität Freiburg übernehmen eine zentrale Rolle im neuen deutschlandweiten Forschungsverbund FLU-PREP, der vom Bund mit insgesamt 3,5 Millionen Euro gefördert wird. Etwa eine Million Euro davon fließt nach Freiburg. Ziel des Projekts ist es, Grippeviren, die von Tieren auf Menschen übergehen können, frühzeitig zu erkennen und ihr Pandemierisiko einzuschätzen. So sollen Infektionsketten möglichst verhindert oder unterbrochen werden, bevor es zu größeren Ausbrüchen kommt. Mitte Oktober 2025 hat der Verbund seine Arbeit aufgenommen. 

Risiken besser einschätzen 

„Mit diesem Frühwarnsystem wollen wir schneller verstehen, welche Influenzaviren möglicherweise für den Menschen gefährlich werden“, sagt Prof. Dr. Martin Schwemmle, Forschungsgruppenleiter am Institut für Virologie des Universitätsklinikums Freiburg. „Unsere Analysen liefern die Grundlage, um die jeweiligen Risiken besser einzuschätzen und im Ernstfall schnell reagieren zu können.“

Zoonotisches Potenzial identifizieren

Die Freiburger Virolog*innen um Schwemmle entwickeln und betreiben gemeinsam mit den Verbundpartnern die zentrale Laborplattform von FLU-PREP. Dort werden verschiedene Grippeviren mithilfe moderner molekularbiologischer und zellbasierter Verfahren untersucht, um ihr zoonotisches Potenzial zu bewerten – also ihre Fähigkeit, vom Tier auf den Menschen überzuspringen. Dazu gehören genetische Analysen, Tests zur Virusvermehrung sowie Untersuchungen zur Reaktion des menschlichen Immunsystems. Die Forschung ist eng in die Strukturen des Universitätsklinikums eingebunden. So können die neuen Erkenntnisse dazu beitragen, Diagnostik und Prävention bei Patient*innen zu verbessern.

„Mit der Koordination von FLU-PREP übernimmt die Universitätsmedizin Freiburg eine zentrale Rolle bei der Prävention vor potentiell pandemischen Erregern“, sagt Prof. Dr. Lutz Hein, Dekan der Medizinischen Fakultät der Universität Freiburg und Vorstandsmitglied des Universitätsklinikums Freiburg.

Quelle (nach Angaben von):
Freiburg koordiniert nationales Frühwarnsystem zu tierischen Grippeviren (uni-freiburg.de)

(IR)