
Produktiver soll die Haltung sein, wenn Weideland eine große Vielfalt an Gräsern, Kräutern sowie Leguminosen wie Klee und Lupinen aufweist. Mit einer Meta-Analyse auf der Grundlage verschiedener Studien hat ein Forschungsteam der Universität Göttingen diese Strategie überprüft. Das Ergebnis: Wie vielfältig das Weideland ist, wirkt sich laut Studie nicht auf die Milchproduktion aus und auch nicht auf die Emissionen des Treibhausgases Methan, das Kühe vor allem beim Rülpsen ausstoßen. Ein höherer Anteil an Leguminosen kann hingegen die Milchproduktion fördern.
Keine eindeutigen Zusammenhänge
In der Meta-Analyse über 16 Studien verglichen die Forschenden Grasflächen mit vielfältiger Vegetation und weniger artenreiches Weideland im Hinblick auf die Milchproduktion und Methan-Emissionen der Kühe sowie den Nährwert des Futters. Dass dabei keine eindeutigen Zusammenhänge nachweisbar waren, kann auch methodische Gründe haben, wie Erstautor Dr. Martin Komainda aus der Abteilung Graslandwissenschaft der Universität Göttingen erklärt: „Zehn der Studien dauerten 10 Tage oder weniger. Die Primärproduktivität und der Nährwert von Grünlandflächen schwanken jedoch innerhalb von Jahreszeiten und zwischen Jahren. Um das besser zu berücksichtigen, braucht es mehr ganzjährige und mehrjährige Studien.“ Pflanzenarten, die sich auf die Methan-Emissionen auswirken könnten, kamen auf den untersuchten Flächen zudem kaum vor.
Mehr Leguminosen gleich höhere Milchleistung
Einen Trend zeigt die Studie dennoch auf: Je mehr Leguminosen auf den Weideflächen wuchsen, desto höher war die Milchleistung der Kühe. Die artenreichen Weideflächen wiesen allerdings nicht deutlich höhere Anteile dieser Pflanzen auf als die Vergleichsflächen. Doch Artenvielfalt im Weideland lohnt sich, betonen die Forschenden: „Betriebe sollten die Vorteile vielfältiger Grünlandflächen im Hinblick auf die Gesamtproduktivität und Ökosystemleistungen berücksichtigen, anstatt unmittelbare Verbesserungen bei der Milchproduktion oder Methan-Reduktion zu erwarten.“
Quelle (nach Angaben von):
Presseinformationen - Georg-August-Universität Göttingen
(JD)


