HundehaltungSommerferien vorbei - Trennungsangst bei vielen Hunden?

Die Sommerferien sind vorbei und der Alltag geht wieder los. Im Haus ist es plötzlich ruhig und die meisten Hunde sind einen Großteil des Tages allein Zuhause. Einige von ihnen entwickeln daraufhin Trennungsangst.

Ein Beagle liegt hechelnd vor einem bodentiefen Fenster und wartet sehnsüchtig auf seine Familie.
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Weil Hunde ungern vom Rudel getrennt sind, sollte das Alleinbleiben frühzeitig trainiert werden.

Viele Hunde kommen mit dem plötzlichen Wechsel der täglichen Routine nicht gut klar und so können verschiedenen Verhaltensprobleme entstehen. Dr. Brett Levitzke von der Veterinary Emergency and Referral Group (VERG) Brooklyn spricht über die ersten Anzeichen und Symptome von Trennungsangst und gibt Tipps, wie den betroffenen Hunden geholfen werden kann.

Trennungsangst

Trennungsangst entsteht bei Hunden, wenn sie von den Menschen getrennt sind, die sie mögen, mit denen sie die meiste Zeit verbringen und die zu ihrem Rudel gehören. Während der Sommerferien beispielsweise wächst die Verbindung zu allen Familienmitgliedern aufgrund der gemeinsam verbrachten Zeit. Die Hunde gewöhnen sich schnell daran und umso größer wird bei Ferienende die Trennungsangst.

Levitzke sagt: "Jede abrupte Änderung der Routine kann die Angst der Hunde verstärken. Da Hunde kein Zeitgefühl haben, kann jede Änderung, die bedingt, dass sie von den Menschen getrennt werden, an die sie sich gewöhnt haben, schwerwiegende Verhaltensprobleme verursachen. Diese Verhaltensprobleme können bei den Tierbesitzer*innen selbst Angst auslösen, weshalb es am besten ist, schnell zu handeln und erste Schritte zu unternehmen, um die Angst des Hundes zu lindern.“

Anzeichen, Tipps und Tricks

Erste Anzeichen sind unter anderem Heulen und Bellen, aber auch das Anknabbern von Gegenständen, ununterbrochenes Auf- und Ablaufen, Ausbruchsversuche und das Urinieren oder sogar Kot absetzen im Haus.

Levitzke hat deshalb einige Tipps für Besitzer*innen zusammengestellt, die den Hunden die Trennung erleichtern:

Kongs mit Futter gefüllt und eingefroren

  • Kongs eignen sich hervorragend, um sie mit Futter wie Leberwurst, Frischkäse oder Ähnlichem zu füllen. Wenn der Kong dann noch eingefroren wird, dient er hervorragend als langandauernder Kauspaß. Der Hund ist somit über längere Zeit beschäftigt und das Kauen reduziert zusätzlich den Stress. Der Kong sollte nach der Rückkehr der Tierbesitzer*innen zur Seite gelegt werden, um dem Hund zu zeigen, dass diese Routine mit der Rückkehr des geliebten Menschen einhergeht.

Dogsitter oder Hunde-Kita

  • Den Hund bei einem Dogsitter, einer Hunde-Kita oder einem Dogwalker unterzubringen, kann ebenfalls eine gute Lösung sein. Der Hund ist hier mit anderen Hunden zusammen, bekommt Auslauf und ist nicht alleine, sodass Stress deutlich reduziert wird.

Morgenroutine

  • Eine Routine am Morgen zu entwickeln, kann von Vorteil sein. Diese sollte aus einem ausgiebigen Spaziergang mit einigen Übungen bestehen, sodass der Hund gut ausgelastet und anschließend müde ist. Das kann helfen, damit er zu Hause ruhiger und entspannter ist, während er allein ist.

Hunde-Aktivitäten

  • Wenn die ganze Familie wieder zu Hause ist, kann es dem Hund helfen, wenn mit ihm Zeit verbracht wird. So bietet sich der Nachmittag und Abend für hundefreundliche Aktivitäten an, bei denen der Hund dabei sein kann.

Radio und Fernsehen

  • Einigen Hunden hilft es, wenn sie allein sind, dass im Hintergrund das Radio oder der Fernseher laufen. Die Hunde fühlen sich dann weniger allein und Stress wird reduziert.

Hunde-Kamera

  • Einen zusätzlichen Vorteil kann eine Hundekamera bieten. So kann der Hund von unterwegs beobachtet werden und bei einigen Kameras kann sogar mit dem Hund gesprochen und auf Knopfdruck ein Keks als Belohnung gegeben werden. Für ein Alleinbleiben-Training kann eine Kamera ebenfalls hilfreich sein, um zu sehen, wie der Hund sich verhält.

Wenn die Trennungsangst jedoch weiterhin anhält oder sich sogar verschlimmert, kann dies ein Hinweis auf eine Erkrankung sein. In diesem Fall sollte ein Tierarzt aufgesucht werden.

Fazit – Prävention ist wichtig!

Für Hunde ist es immer schwer, wenn sie von ihrem Rudel getrennt sind. Darum ist es wichtig, mit dem Hund das Alleinbleiben frühzeitig zu trainieren. So empfiehlt es sich, sbereits den Welpen immer mal wieder für eine kurze Zeit allein zu lassen, beispielsweise, um den Müll runterzubringen oder einkaufen zu gehen. Der Hund gewöhnt sich so frühzeitigt daran, dass das Alleinbleiben nicht schlimm ist und sein Rudel immer wieder zurückkommt. Bei Hunden, die trotz frühzeitigem Training zu Trennungsangst neigen, gerade nach dem Urlaub, sollte man zudem auch im Urlaub immer wieder kurze Sequenzen des Alleinbleiben einrichten, damit der Hund seine Routine behält.

Quelle (nach Angaben von):
New York Veterinarian Services | Brooklyn Emergency Veterinary Clinic (verg-brooklyn.com)

(JD)