
Nachdem ich meine Thesis erfolgreich verteidigt hatte, blieb nur noch die Graduierung. Ich hatte somit alle Tests, Examen und Kurse bestanden und darf mich nun offiziell Tierärztin nennen. Am 20.06.2025 war es dann so weit und der große Tag der Graduierung war da. Vom Ablauf her war der Tag ähnlich zu der Graduierung einer meiner besten Freundinnen vor zwei Jahren, worüber ich ja auch schon berichtet hatte.
Wir sind an der Fakultät gestartet, mit einer Eröffnungszeremonie. Danach ging es zum Palast, wo die offizielle Vergabe der Diplome stattfand, gefolgt von Zeit für Fotos im Palast Garten. Anschließend ging es wieder zurück zur Fakultät wo wir den Schwur des Hierons leisten mussten und den Jahrgangsstein in den Boden eingelassen haben. Daraufhin sind wir mit Freunden und Familie essen gegangen und abends gab es noch eine Abschlussfeier in der Fakultät gemeinsam mit einigen Professoren.
Für mich war die ganze Zeit deutlich emotionaler, als ich ursprünglich erwartet hatte. Meine Familie und engsten Freunde kamen extra nach Lettland gereist, um mit mir zu feiern. Wir sind daher auch ein paar Tage vorher angereist und haben noch etwas Urlaub in Lettland gemacht und ich habe meine liebsten Plätze gezeigt. Zum Glück hatten wir auch Glück mit dem Wetter, da es nur den Tag vor der Graduierung geregnet und gehagelt hat und sonst aber Sonnenschein war.
In den Tagen nach der Graduierung stand dann auch mein Umzug an, da ich die Wohnung auflösen musste und meine Sachen mit zurück nach Deutschland nehmen musste. Wir hatten dafür 3 Autos in Lettland und haben auch zum Glück alles Wichtige mitnehmen können. Dies war aber auch ein sehr komisches Gefühl, die Wohnung nun leer zu sehen und zu realisieren, dass ich erstmal nicht so schnell, und wenn nicht für lange, wieder in Lettland sein werde.
Schlimm waren für mich dann die Abschiede von meinen Freunden, die ich ja nun nicht mehr jeden Tag sehen werde und wir auch vorerst nicht mehr wissen, wann wir uns überhaupt wieder persönlich sehen werden. Das ist definitiv der Nachteil aber auch Vorteil eines Studiums im Ausland, denn man findet ganz andere und besondere Arten von Freundschaften. Allerdings sind dann diese engen Freunde auch überall auf der Welt verteilt und man kann sich nach Ende des Studiums nicht mehr so spontan treffen.
Generell habe ich die Tage etwas wie im Film wahrgenommen, da ich gar nicht richtig realisieren konnte, dass ich das Studium jetzt wirklich geschafft haben soll und jeder Tag voll durchgeplant war. So richtig ist das auch bis heute noch nicht bei mir angekommen. Denn nun steht der Antrag zur Approbation an, damit ich in Deutschland auch arbeiten kann. Hier haben sich bisher auch schon einige Schwierigkeiten ergeben, welche Tipps ich daraus ziehen kann, berichte ich in einem späteren Blog-Post.


