
Für den zweiten Abschnitt meiner Rotation im letzten Studiensemester geht es in die Pferdeklinik. Dabei liegt der Fokus in den ersten 2 Wochen auf der Internistik und in den folgenden auf der Chirurgie.
Für diesen Teil der Rotation wurde meine Gruppe in verschiedene Dienste eingeteilt, die entsprechenden Pläne haben wir zwei Wochen davor erhalten. Dabei arbeiten wir 30 Stunden in den Kliniken und können die restliche Zeit für Fallanalysen, Berichte oder die Thesis nutzen. In der Pferdeklinik haben wir jede Woche eine 25-Stunden-Schicht, die von 8 Uhr morgens bis zum nächsten Tag 9 Uhr geht. Die zweite Wochenschicht sind 5 Stunden, von 8 bis 13 Uhr. Ich finde diese Einteilung einerseits gut, da wir auf diese Weise viele Tage am Stück frei haben und die Zeit effektiv für unsere Thesis nutzen können. Andererseits ist es mit diesen Diensten schwieriger, die verschiedenen Fälle in der Klinik ordentlich zu verfolgen und wenn man sehr ruhige Tage erwischt, sitzt man dort nur seine Zeit ab und lernt wenig.
Während meiner ersten 25-Stunden-Schicht hatten wir den ganzen Tag über zu tun. Der Morgen startet mit der Visite, bei der die Studenten der Nachtschicht die Patienten vorstellen und die Behandlungen und Pläne erklären. Dies war anfangs sehr ungewohnt, da wir dabei dann auch ordentlich ausgefragt wurden. Ich finde das Prinzip aber sehr gut, da wir so lernen, die Patienten ordentlich vorzustellen. Zudem verliert man die Angst vor dem Reden und lernt, welche Infos essenziell sind und welche nicht. Zusätzlich verstehe ich durch die Fragen der Tierärzte viele Dinge besser.
Unsere Fälle an dem Tag waren die Kastration eines kryptorchiden Hengstes und eine Arthroskopie. Außerdem war ich an dem Tag bei Zahnbehandlungen, Gelenksinjektionen, Verbandswechseln und der Behandlung der stationären Pferde dabei.
Morgens und abends untersuchen wir Studenten die stationären Patienten und verabreichen die Medikamente. Danach hat man dann meistens etwas Zeit, um sich für die morgendliche Visite vorzubereiten.
Die Tierärzte der Pferdeklinik waren sehr hilfsbereit, haben immer alle Fragen beantwortet und versucht, uns sehr viel selbst machen zu lassen. Natürlich steht man auch viel daneben und schaut nur zu, aber ich durfte bei einem Pferd z.B. einen Ultraschall machen. Aktuell hoffe ich noch, dass ich in einer meiner nächsten Schichten einen Venenkatheter legen darf oder vielleicht mal eine Rektaluntersuchung durchführen darf.
Weiter geht es mit dem Chirurgie-Block der Pferdeklinik, in dem es hoffentlich mehr Patienten geben wird, sodass ich einige Fälle sehen kann.


