TFA im PortraitCorinne: Eine TFA als Assistenz in der Anästhesie

Nach ihrer Ausbildung zur TFA und vielen Jahren fast ausschließlich im OP, suchte Corinne eine neue Herausforderung und fand sie in der Anästhesie.

Corinne Leiner bearbeitet das Narkoseprotokoll für die nächste OP. Neben ihr steht das Inhalationsnarkosegerät mit Monitor.
C. Leiner
Corinne Leiner bei der Bearbeitung eines Narkoseprotokolls für die nächste OP. Unterstützung erhält sie dabei auch durch die neue Narkose-Workstation, die die Praxis nach ihrer Fortbildung angeschafft hat.

Als Kind hatte Corinne große Angst vor allen Hunden, doch das änderte sich, als die Familie ihren ersten Hund bekam. Corinne war 5 Jahre alt als „Luna“ einzog und es dauerte nicht lange, bis sie alle Hunde, Katzen und Kaninchen total toll fand. Ab diesem Zeitpunkt war zudem klar, dass sie später „irgendwas mit Tieren“ arbeiten möchte. Wie das weiterging, lesen Sie hier.

Von den Praktika während der Schulzeit haben Corinne die in der Tierarztpraxis am besten gefallen, sodass sie 2010 nach erfolgreichem Schulabschluss eine Ausbildung zur Tiermedizinischen Fachangestellten in einer Tierklinik in Nürnberg begonnen und abgeschlossen hat. Dann ging es zunächst für 3 Monate nach Kalabrien in einen Job als Kinder- und Sportanimateurin in einem Hotel. Nach diesem Abenteuer wollte Corinne zurück in die Tiermedizin und fand eine Praxis mit einem außergewöhnlich netten, lustigen und engagierten Team, wo sie von Anfang an fast ausschließlich im OP-Bereich tätig war.

Die Spezialisierung

Nach vielen Jahren im OP und unzähligen Fortbildungen suchte Corinne eine neue Herausforderung im Bereich OP/Anästhesie/Analgesie und stieß auf den Kleintier-Anästhesie-Zertifikats-Lehrgang von ESAVS und startete die 3-modulige Fortbildung; sie dauerte knapp 1 Jahr und wurde online (jedes 2. Wochenende) und in Präsenz in einer Tierklinik für je 1 Woche angeboten. Prüfungen gab es jeweils online am Ende der Module.

Welche Hürden gab es?

Die größte Herausforderung für Corinne war, dass sie wieder das Lernen lernen musste und es nicht immer leicht war, sich nach einem langen Arbeitstag hinzusetzen und zu konzentrieren. Doch der Einsatz wurde belohnt: mit einem sehr guten Abschlussergebnis!

Was hat Corinne gelernt?

Corinne hat gelernt, noch gelassener zu bleiben, wenn es mal nicht so läuft wie geplant oder es zu kritischen Narkosezwischenfällen kommt. Sie kann zudem nun vieles besser steuern, weil sie weiß, wann, wo und wie die verschiedenen Medikamente wirken und welche Kombinationen optimal sind.

Auch die Interpretation von Vitalparametern gelingt ihr besser und sie erkennt auch kleine Abweichungen, bevor sie zu Problemen werden. Im praktischen Teil des Zusatzkurs BLS (Basic Life Support) und ALS (Advanced Life Support) wurde die Reanimation bei komplettem Herz-/Kreislaufstillstand in allen erdenklichen Situationen geübt, bis es zur Routine wurde und die Schüler es „im Schlaf“ beherrschten.

Welcher Nutzen ist für Corinnes Team entstanden?

Narkosesicherheit war in Corinnes Praxisteam schon immer ein wichtiges Thema und es wurde konsequent mit Narkosemonitoring gearbeitet. Nach ihrer Fortbildung hat die Praxis in eine moderne Narkose-Workstation investiert, um Corinnes neue Kenntnisse optimal nutzen zu können und die Anästhesie weiter zu verbessern.

Das Fazit

Corinne hat durch den Zertifikatslehrgang neue Kenntnisse dazugewonnen, die unmittelbar in der Praxis eingesetzt werden, auch wenn der Einstieg ins Lernen holprig war. Ihr ist es sehr wichtig, dass alle Patienten eine bestmögliche Versorgung bekommen, egal ob Deutsche Dogge oder kleine Maus. Ihr Motto lautet: Alle Patienten haben eine gute Anästhesie und Analgesie verdient!

Der Originalbeitrag zum Nachlesen:

Leiner C. TFA als Assistenz in der Anästhesie. team.konkret 2023; 19(04): 27 - 27. doi:10.1055/a-2165-8845

(JD)
 

Corinne Leiner ist gelernte TFA und hat den Kleintier-Anästhesie-Zertifikats-Lehrgang der European School for Advanced Veterinary Studies erfolgreich absolviert.

Ihr Originalartikel „TFA als Assistenz in der Anästhesie“erschien in der Team konkret.