
Die alveoläre Echinokokkose, ausgelöst durch den Fuchsbandwurm Echinococcus multilocularis, stellt in Europa wieder eine größere Gefahr dar. Denn wie eine neue Studie zeigt, steigen die Fallzahlen der gefährlichen Zoonose wieder an.
Mehr Fälle pro Jahr
Für die Studie haben Forschende europaweite Fallzahlen zwischen 1997 und 2023 untersucht. Dabei wurden etwa 4200 Fälle beim Menschen registriert, besonders häufig in Österreich, Deutschland, Frankreich und der Schweiz. Auffällig sei dabei vor allem der deutliche Anstieg der Fallzahlen in den vergangenen Jahren – beispielsweise in Österreich von vereinzelten Fällen zu etwa 20 Diagnosen pro Jahr.
Von Risikofaktoren & später Diagnose
Trotz bestehender Meldepflicht sei die Erfassung in vielen Ländern lückenhaft, so die Studienautor*innen. Die Risikofaktoren wie eine hohe Fuchsdichte und enger Kontakt zwischen Wildtieren, Haustieren und Menschen sowie die häufig späte Diagnose durch lange Symptomfreiheit haben dabei große Bedeutung für die klinische Praxis.
Da bei der Feststellung der alveolären Echinokokkose meist schon große Teile der Leber geschädigt sind, bleibt oft nur eine umfassende chirurgische Entfernung von betroffenem Lebergewebe sowie eine langwierige antiparasitäre Behandlung.
Empfehlungen der Expert*innen
Generell wird deutlich, dass die zunehmende Verbreitung der alveolären Echinokokkose nur durch ein gemeinsames, europaweites Vorgehen wirksam eingedämmt werden kann. Die Studienautor*innen fordern daher eine konsequentere Umsetzung der Meldepflicht und den Aufbau standardisierter Surveillance- Systeme. Zudem appellieren sie sowohl an Ärzt*innen als auch Tierärzt*innen. Während Ärzt*innen bei unklaren Leberläsionen stets auch an die Echinokokkose denken und frühzeitig an spezialisierte Zentren verweisen sollen, kommt Tierärzt*innen die wichtige Aufgabe zu, Tierhalter*innen über das Übertragungsrisiko aufzuklären. Dazu gehöre auch die Empfehlung einer regelmäßigen Entwurmung von Hunden.
Ergänzend sollen laut den Expert*innen das Monitoring von Wildtierpopulationen und die enge interdisziplinäre Zusammenarbeit im Sinne des One-Health-Ansatzes dazu beitragen, Infektionen frühzeitig zu erkennen, präventive Maßnahmen gezielt einzusetzen und so den Schutz von Mensch und Tier nachhaltig zu verbessern.
Quelle (nach Angaben von):
Fuchsbandwurm zurück auf den Radar - DocCheck
(JD)


