UmweltschutzKein weltweites Plastikverbot

Die fortschreitende Plastikverschmutzung stellt eine große Bedrohung für alle Lebewesen dar – auch für Esel. Doch dennoch ist das UN-Abkommen zur Eindämmung der Vermüllung dieses Jahr gescheitert.

Ein grauer Esel steht mitten im Müll neben einem grünen Strauch und sucht nach etwas Futter.
Claus Schlüter/stock.adobe.com
Die zunehmende Vermüllung stellt ein großes Risiko für die Gesundheit von Eseln dar.

Anlässlich gescheiterten UN-Plastikabkommens in Genf ist bei tagesschau.de folgendes zu lesen:  "‚Genf hat nicht das Abkommen gebracht, das wir brauchen, um Plastikverschmutzung weltweit einzudämmen‘, sagte Umwelt-Staatssekretär Jochen Flasbarth am Verhandlungsort. ‚Das ist enttäuschend.“ Dabei ist das Wort „enttäuschend“ mehr als unpassend, stellt die fortschreitende Plastikverschmutzung doch eine extreme Bedrohung für alle Lebewesen dar. 

Studie: Belastung von Eseln durch Plastik

Das Donkey Sanctuary (Sidmouth, UK) ist sich dieses Problems seit langem bewusst und hat mit Kollegen des College of Veterinary Medicine and Agriculture der Addis Ababa Universität (Äthiopien) eine Studie über die Belastung durch Plastikmüll der dortigen Eselpopulation ins Leben gerufen. Ziel war und ist es, herauszufinden, was getan werden kann, um das Leid von Tieren – besonders von Eseln – durch das Fressen von Müll zu verhindern. Es sollen Schlüsselfaktoren eruiert werden, die die Aufnahme von Plastik durch die Esel fördern und wirkungsvolle Gegenmaßnahmen entwickelt werden. Hierzu werden die in die Klinik eingelieferten Esel auf Belastung und Erkrankungen durch die Aufnahme von Plastik hin untersucht.

Die äthiopische Eselpopulation gilt mit mehr als 10 Millionen Eseln als eine der größten weltweit. Esel werden dort von der Bevölkerung für alltägliche Arbeiten herangezogen, ohne die Tiere dabei adäquat ernähren zu können. Sie suchen ihre Nahrung deshalb vorwiegend auf Müllhalden, an Straßenrändern, in Mülleimern und Kanälen, was dazu führt, dass die Tiere große Mengen Plastik aufnehmen mit fatalen Folgen: Die Esel erkranken an Verstopfungskoliken, die häufig tödlich enden. 

Vermüllung ist ein Gesamtproblem

Die zunehmende Vermüllung stellt jedoch nicht nur ein Risiko für die Gesundheit von Eseln dar, sie betrifft auch andere Tiere, uns Menschen wie generell das gesamte Ökosystem. Vor diesem Hintergrund wäre eine UN-Resolution zum weltweiten Verbot von Plastik überfällig und dringend erforderlich gewesen. Mit ersten Ergebnissen der Studie ist im Laufe des nächsten Jahres zu rechnen.  

Quellen (nach Angaben von):

Globales Abkommen gegen Plastikmüll vorerst gescheitert | tagesschau.de
New study to address plastics crisis facing Ethiopia’s donkeys | The Donkey Sanctuary

(JD)