
Es steht nicht gut um Australiens Koala-Bären: In freier Wildbahn sind sie vom Aussterben bedroht. Geschätzt leben dort nur noch etwa 60.000 von einst Millionen Tieren zu Beginn des letzten Jahrhunderts. Wurde der Bestand früher vor allem durch die Bejagung aufgrund ihres Fells drastisch reduziert, machen dem Koala heute Naturkatastrophen, Rodungen und Verkehrsunfälle das Leben schwer.
Das hat Australien nun dazu veranlasst, einem schon bestehenden Schutzgebiet nochmals etwa 176.000 Hektar Wald in New South Wales anzuschließen (wo der Bestand besonders drastisch zurückgegangen ist) und unter Naturschutz zu stellen. Das gesamte Gebiet an der Ostküste ist damit als „Great Koala Nationalpark“ ausgerufen, in dem es verboten ist, Eukalyptusbäume abzuholzen. Gleichzeitig sichert eine nationales Unterstützungsprogramm die bisherigen Holzarbeiter, was enorm wichtig ist, um das Projekt zum Erfolg zu führen – finden sich doch 6 Holzfabriken mit etwa 300 Angestellten in der Region. So äußerte sich die Holzindustrie denkbar kritisch gegen das Vorhaben. Sie hatte vielmehr ihre gleichzeitige Existenz neben Umweltschutzmaßnahmen gefordert.
Dennoch wurde der Nationalpark ausgerufen und soll nun für den Koala eine echte Überlebenschance sein. Gleichwohl soll er Geld in die Kassen spülen: Etwa 91 Mio. Euro erhofft sich der Staat durch zusätzliche Tourismuseinnahmen.
Und nicht nur Australiens träger, Eukalyptusliebender Baumbewohner profitiert von den Wäldern in der Region, die zu den weltweit wichtigsten Biodiversitätsgebieten zählen. Bis zu 100 bedrohte Arten wie dem Riesenkauz, dem Riesengleit- und dem Gleithörnchenbeutler stellen sie dringend benötigten Lebensraum zu Verfügung und tragen damit zum Artenschutz bei.
Quelle (nach Angaben von):
Australien schafft riesigen Nationalpark für Koalas (spiegel.de)
(IR)


