ArtenschutzMeeresschildkröten: Zahl von Nestern so hoch wie nie

Bereits 400 Nester der Atlantik-Bastardschildkröte – welche als eine der bedrohtesten ihrer Art gilt – wurden in diesem Jahr in Texas gezählt. 

Ein kleines Meeresschildkrötenjunges, kriecht entlang der Sandküste in Richtung Meer, um zu überleben. Die Schildkröte ist frisch geschlüpft und hinterlässt Fußspuren im gelben Sand.
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Die Atlantik-Bastardschildkröte gilt als kleinste und leichteste Schildkröte und stellt damit eine leichte Beute für Angreifer dar. - Symbolbild

In der laufenden Saison konnten Dr. Donna Shaver, Leiterin der Sea Turtle Science and Recovery vom Padre Island National Seashore Naturschutz in Texas und ihre Kollegen einen Rekord vermelden: Bereits knapp 400 Nester der bedrohten Atlantik-Bastardschildkröte wurden bisher gezählt.

Diese einzigartigen Meeresbewohner, so die Wissenschaftlerin im Interview mit dem Texas Standard, kommt hauptsächlich im Golf von Mexico vor. Diese Meereschildkröte gilt als eine der bedrohtesten ihrer Art, da sie nur am Tag ihr Nest baut und außerdem als kleinste und leichteste Schildkröte gilt. Damit stellt sie leichte Beute für ihre Angreifer dar. 

Shaver und ihr Team verzeichneten, dass die Tiere dieses Jahr vermehrt an den Strand, an dem sie zuvor schon genistet hatten, zurückkehren konnten und das, obwohl die Bedingungen (hohe Wellen, stürmische See) hierfür nicht immer günstig waren. Hinzu kommt, dass die Schildkröten an Land während des Nestbaus ausgesprochen gefährdet sind: Zwar brauchen sie für den Nestbau und die Eiablage nur rund 45 Minuten, erklärt die Expertin, allerdings lauern an Land Gefahren wie natürliche Fressfeinde (Kojoten) oder Autounfälle. Shaver und ihr Team tun deshalb alles dafür, dass die Schildkröten ungestört nisten können. Nicht zuletzt haben die regelmäßigen Patrouillengänge der letzten 40 Jahre, die die Wissenschaftlerin und ihr Team, das sich vor allem aus einer großen Zahl an Freiwilligen zusammensetzt, dazu geführt, dass sich der Bestand im Jahre 1985 von nur noch 702 Nestern weltweit stabilisieren konnte. 

Doch die Schildkröten bedürfen weiterhin ihrem Schutz, weiß Shaver. In Anbetracht der durch die US-Regierung angedachten Beschneidung ihres Budgets sieht sie sich enormen wirtschaftlichen Herausforderungen gegenüber. Sie weiß ganz genau: So gut sich die Population bislang erholen konnte, so schnell kann sich ohne die entsprechenden Gelder alles in die umgekehrte Richtung drehen.

Quelle (nach Angaben von):
Texas Public Radio. Turtle nesting triumph (tpr.org)

(IR)