HalloweenSchwarze Katzen: Zwischen Aberglauben & Tierquälerei

In Spanien darf ein Tierheim vorerst keine schwarzen Katzen mehr vermitteln. Was Halloween damit zu tun hat und woher der Aberglaube über die dunklen Samtpfoten eigentlich kommt, lesen Sie hier.

Eine schwarze Katze liegt in einem Korb mit orange-grünen Kürbissen. Um sie herum liegen noch einige herbstliche Blätter.
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Der Aberglaube rund um schwarze Katzen reicht bis ins Mittelalter zurück.

Bis zum 1. November darf das städtische Tierheim im katalanischen Terressa, nordwestlich von Barcelona, keine schwarzen Katzen mehr vermitteln.

„Uns haben Organisationen und auch Bürger*innen gewarnt, dass es Menschen gibt, die zu Halloween eine schwarze Katze adoptieren wollen, um sie für Rituale und makabre Praktiken zu nutzen“, erklärte der stellvertretende Bürgermeister Noel Duque. Mit dem Vermittlungsverbot im ganzen Oktober will die Stadt dies nun verhindern.

Wie Duque gegenüber einem spanischen Fernsehsender erwähnte, gebe es jedes Jahr vor Halloween einen Anstieg von Anfragen, bei denen Menschen gerne eine Katze adoptieren wollen und dabei vor allem das Aussehen des Tieres betonen. Da dies den Tierheimmitarbeitenden bereits sehr verdächtig vorkomme, entschied sich der Stadtrat in diesem Jahr für das Vermittlungsverbot schwarzer Katzen.

Hexerei, Unglück & Aberglauben

Auch andere Städte ergriffen bereits ähnliche Maßnahmen rund um den 31.Oktober und schränkten die Adoption von schwarzen und in geringerem Maße auch von weißen Katzen ein. Beide verbindet dasselbe Schicksal – sie sind Opfer des Aberglaubens der Menschen.

Bereits im Mittelalter wurden sie als ständiger Begleiter von Hexen angesehen und mit dem bösen Blick sowie Unglück in Verbindung gebracht und oft gemeinsam mit den vermeintlichen Hexen verbrannt.

Obwohl es also wie ein Aberglaube aus längst vergangenen Zeiten erscheinen mag, symbolisieren schwarze Katzen auch heute noch für abergläubische Menschen Unheil und Pech. So melden verschiedene Tierschutzvereine, dass es jedes Jahr vermehrt Fälle gebe, in denen Menschen nach schwarzen Katzen als „Partyrequisit“ fragen.

Schlechtere Vermittlungschancen und Gegenmaßnahmen

All diese negativen Assoziationen haben auch Auswirkungen auf die Vermittlungschancen der Tiere. Demnach gaben 48% der befragten Tierheime bei einer Umfrage des Deutschen Tierschutzbundes an, dass schwarze Katzen schwerer zu vermitteln seien und somit länger im Tierheim bleiben müssen bis sie ein passendes Zuhause finden.

Um Vorurteile gegenüber schwarzen Katzen abzubauen und ihre Vermittlungschancen zu verbessern, haben englische Tierschützer*innen im Jahr 2011 den Black Cat Appreciation Day ins Leben gerufen. Dieser Tag wird jedes Jahr am 17. August gefeiert und soll daran erinnern, dass schwarze Katzen genauso liebenswert und einzigartig sind wie ihre andersfarbigen Artgenossen. Zusätzlich wird in Großbritannien am 27. Oktober der National Black Cat Day begangen, der ebenfalls das Ziel hat, die oft unbegründeten Vorurteile gegen schwarze Samtpfoten abzubauen.

Schwarze Katzen = Glücksbringer?!

In einigen Kulturen gelten schwarze Katzen nicht als Unglücksbringer, sondern als Glücksboten. So stehen sie in Schottland für Wohlstand, wenn sie vor einer Haustür erscheinen, und in Großbritannien bringt ihre Begegnung Glück, besonders für Frauen. In den britischen Midlands gelten sie sogar als glückbringendes Hochzeitsgeschenk, das ewige Liebe und Glück verspricht. Auch in Japan werden schwarze Katzen als Symbole des Glücks verehrt.

Quellen (nach Angaben von):

Pech durch Schwarze Katze: Alles nur Aberglaube?
Halloween in Spanien: Warum die Stadt Terrassa verbietet, schwarze Katzen zu adoptieren - DER SPIEGEL
Wie im Mittelalter: In Spanien werden schwarze Katzen an Halloween missbraucht | Euronews

(JD)