Deutscher TierschutzbundTierheime benötigen dringend finanzielle Unterstützung

Der Deutsche Tierschutzbund appelliert an die Bundesländer und fordert, Mittel aus dem Sondervermögen für Tierheime zu investieren. Tierheimen drohe sonst der Kollaps.

Ein Hund sitzt in einem Käfig in einem Tierheim. Er schaut zur Seite. Im Hintergrund sind noch weiter Hunde verschwommen erkennbar. Der Hund im Vordergrund hat schwarzes Fell und eine braune Nase. Bei der Hunderasse handelt es sich um einen Manchester Terrier.
K.Oborny/Thieme
Tierheime kümmern sich um Fundtiere und beschlagnahmte Tiere. Außerdem nehmen sie Tiere aus privater Haltung auf. - Symbolbild

Der Deutsche Tierschutzbund und die ihm angeschlossenen Landestierschutzverbände appellieren eindringlich an die Ministerpräsident*innen der Bundesländer, dringend notwendige Investitionen in die örtlichen Tierheime vorzunehmen. Die erforderlichen Mittel sollen aus dem Sondervermögen Infrastruktur und Klimaneutralität des Bundes stammen, aus dem seit dem 13.10.2025 100 Milliarden Euro an Länder und Kommunen fließen. Ziel des Fonds sei es, zentrale Infrastrukturprojekte in Deutschland zu stärken, zu denen auch die Tierheime zählen.

Tierschutz nachhaltig sichern

„Der praktische Tierschutz in Deutschland steht kurz vor dem Kollaps. Gleichzeitig stellt die Bundesregierung mit dem Sondervermögen das bislang größte Investitionsprogramm der Geschichte der Bundesrepublik auf die Beine. Damit besteht die einmalige Chance, Tierheime zu modernisieren und den Tierschutz vor Ort nachhaltig zu sichern“, sagt Thomas Schröder, Präsident des Deutschen Tierschutzbundes.

Tierheime sind essenziell 

Tierheime übernehmen zentrale Aufgaben im Auftrag der öffentlichen Hand: Sie kümmern sich um Fundtiere und beschlagnahmte Tiere und stellen damit eine kommunale Pflichtaufgabe sicher. Darüber hinaus nehmen sie auch Tiere auf, deren Halter*innen sie nicht mehr versorgen können oder wollen. Tierheime sind somit ein unverzichtbarer Bestandteil der Daseinsvorsorge und wurden während der Covid-19-Pandemie von der Bundesregierung als Teil der kritischen Infrastruktur anerkannt.

Dringend finanzielle Unterstützung benötigt

Der Deutsche Tierschutzbund berichtet, dass die finanzielle Situation vieler Einrichtungen jedoch dramatisch sei. Jahrzehntelanger Investitionsstau sei durch die Belastungen der vergangenen Jahre massiv verschärft worden. Die Inflation infolge des Kriegs in der Ukraine habe Rücklagen aufgezehrt, gestiegene Energiekosten, die Reform der tierärztlichen Gebührenordnung und die Zunahme an Tierabgaben nach der Pandemie setzen Tierheimen zusätzlich zu, so der Tierschutzbund. Ohne gezielte Investitionen könnten viele Einrichtungen die steigenden Anforderungen an Personal und räumliche Kapazitäten nicht mehr bewältigen.

„Wenn selbst angesichts einer Investitionssumme von 100 Milliarden Euro keine Mittel für Tierheime bereitgestellt werden, wäre das ein fatales Signal an die Tierschützerinnen und Tierschützer in Deutschland – und könnte im schlimmsten Fall zum Zusammenbruch des praktischen Tierschutzes führen“, warnt Schröder.

Quelle (nach Angaben von):
Appell an die Bundesländer: Deutscher Tierschutzbund fordert Investitionen aus Sondervermögen (tierschutzbund.de)

(IR)