
Die Zurückhaltung beim Trinken hat evolutionäre Gründe. „Katzen stammen ursprünglich aus trockenen Regionen, in denen sie den Großteil ihres Flüssigkeitsbedarfs über Beutetiere decken. Eine Maus besteht zum Beispiel zu etwa 70 % aus Wasser“, erklärt Katzenpsychologin und Ratgeberautorin Heike Grotegut. „Zu Hause bekommen Katzen aber oftmals nur oder teilweise Trockenfutter, das deutlich weniger Wasser enthält, circa 7 bis 10 %. Um Trockenfutter verdauen zu können, wird Wasser benötigt. Das muss entsprechend über das Trinken ausgeglichen werden.“
Wie viel eine Katze pro Tag trinken sollte, ist abhängig von Körpergewicht und Aktivitätslevel. Als Faustregel gelten etwa 50 bis 60 Milliliter Wasser pro Kilogramm Körpergewicht, entsprechend also 200 bis 250 Milliliter Flüssigkeit pro Tag bei einer 4 kg schweren Katze. „Wird dieser Bedarf dauerhaft unterschritten, kann es zu Nierenproblemen oder Harnwegserkrankungen kommen“, warnt die Expertin.
Fließendes Wasser wird oft bevorzugt
Häufig hilft es bereits, wenn Futter- und Wassernäpfe für Katzen getrennt voneinander platziert oder idealerweise mehrere Wassernäpfe im Haus verteilt angeboten werden. Egal wo sich die Samtpfote befindet: So ist immer eine Trinkquelle in der Nähe und motiviert sie bestenfalls, ihren Durst zu stillen. Viele Katzen mögen es allerdings nicht, aus einem Napf zu trinken und bevorzugen stattdessen fließendes Wasser.
Eine gute Alternative zum Wasserhahn sind Trinkbrunnen. Sie bieten nicht nur dauerhaft frisches Wasser, sondern sprechen auch den Spieltrieb von Stubentigern an. Selbst wenn sie nur mit ihren Pfoten mit dem Wasser spielen und diese anschließend ablecken, nehmen sie Flüssigkeit auf. Aber auch zum Trinken wirkt das leise plätschernde Wasser attraktiver. „Katzen bevorzugen häufig bewegtes Wasser, weil es mit mehr Sauerstoff angereichert ist und frischer schmeckt und riecht“, sagt Grotegut.
Augen auf beim Trinkbrunnen-Kauf
Wer einen Trinkbrunnen aufstellen möchte, sollte sich das Modell vor dem Kauf in Aktion ansehen. Geräuschempfindliche Katzen können von andauerndem Brummen oder anderen Betriebsgeräuschen abgeschreckt werden. Außerdem sollte das Gerät aus hochwertigen Materialien wie Keramik oder Edelstahl gemacht sein, da diese nicht so schnell unangenehme Gerüche annehmen. Interessierte sollten zudem darauf achten, dass der Brunnen einfach zu reinigen ist – das sollte mindestens einmal pro Woche geschehen.
Ob der Brunnen dauerhaft laufen sollte, hängt sowohl vom Tier als auch vom Modell ab. Viele Hersteller empfehlen einen Dauerbetrieb, damit das Wasser in Bewegung und frisch bleibt. Die Energiekosten sind bei modernen Geräten meist zu vernachlässigen. Gerade wenn die Katze sich erst an den Brunnen gewöhnt, kann es hilfreich sein, ihn nur wenige Stunden am Tag einzuschalten. Wenn die Katze sich durch das Plätschern nicht gestört fühlt oder das Wasser aus dem Brunnen sogar direkt annimmt, kann man dann auf Dauerbetrieb umschalten.
Quelle (nach Angaben von):
Fließendes Wasser für trinkfaule Katzen. 19.08.2025
(JD)


