
Wolfgang Müller, Koordinator für Rinderhaltung am Staatsgut Grub leitet im Bayerischen Landwirtschaftlichen Wochenblatt über die Tierschutzindikatoren der Leitlinien des Kuratoriums für Technik und Bauwesen in der Landwirtschaft die "10 Gebote der Milchkuh" ab und betont, wie wichtig es ist, sich immer wieder für Tierwohl zu sensibilisieren und zu verstehen, was Kühe brauchen. Diese Gebote sind eine praktische Anleitung, um die tierbezogene Eigenkontrolle zu vereinfachen und das Tierwohl zu verbessern. Sie lauten im Einzelnen:
- Beurteilung der Ausweichdistanz (eine geringe Ausweichdistanz beim Annähern an die Kuh deutet auf Vertrauen hin)
- Beurteilung des BCS
- Beurteilung des Verschmutzungsgrades der Tiere
- Vermeiden von Hautschäden und Schwellungen
- Besonders Schwanzschäden sind ernst zu nehmen, da gebrochene, verletzte oder verkürzte Schwänze ein Zeichen für einen groben Umgang oder mechanische Einflüsse (z.B. Türen, Bürsten) sind und starke Schmerzen verursachen
- Beurteilung von Klauen
- Beurteilung des Gangbilds der Kühe: Lahmheiten sind ein wichtiger Indikator für Tierleid (Einschränkung der Kuh bei der Aufnahme von Futter und Wasser)
- Bei der Wasserversorgung spielt die ausreichende Anzahl an Tränken mit genügend hoher Durchflussrate, deren Anordnung und Sauberkeit eine entscheidende Rolle, denn die Wasserversorgung ist das A und O für gesunde Tiere.
- Die Nutzung der Liegeplätze sollte erfasst werden: Eine gute Akzeptanz der Liegeplätze ist essenziell für die Erholung der Kühe
- Das Aufstehverhalten sollte beobachtet werden: Abweichungen im Bewegungsablauf sind ein Warnsignal für Stress, Schmerzen oder Verletzungen durch unzureichenden Platz oder rutschige Böden
Abschließend weist Müller darauf hin, dass ein glattes, glänzendes Fell ebenfalls ein Indikator für das allgemeine Wohlbefinden der Kuh ist.
Quelle (nach Angaben von):
Bauern, aufgepasst! Die zehn Gebote der Milchkuh beachten (wochenblatt-dlv.de)
(IR)


