
Die Europäische Union (EU) will künftig den illegalen Tierhandel mit Hunden und Katzen eindämmen und so die Tiere besser schützen.
In Straßburg einigten sich Unterhändler*innen von Europaparlament und EU-Staaten unter anderem darauf, dass alle Hunde und Katzen, die in der EU gehalten werden, mit einem Mikrochip gekennzeichnet werden müssen. Mit der verpflichtenden Kennzeichnung sollen die Herkunft und der Gesundheitsstatus der Tiere verlässlich nachgeprüft werden können und eine rechtswidrige Haltung sowie der illegale Handel erschwert werden. Für die Mikrochip-Pflicht wird eine Übergangsfrist eingerichtet. Die Mikrochip-Pflicht des Parlaments soll für Katzen nach 15 Jahren und für Hunden nach 10 Jahren gelten.
Neben der Einführung der Mikrochip-Pflicht wurden weitere Maßnahmen für das Tierwohl beschlossen. So müssen Zuchtbetriebe sicherstellen, dass Katzen und Hunde erst ab einem bestimmten Alter zur Zucht eingesetzt werden. Katzen mit gesundheitlich belastenden Merkmalen dürfen künftig weder zur Zucht noch für Wettbewerbe eingesetzt werden. Die Paarung von Wildtieren mit Haustieren soll untersagt werden. Des Weiteren sollen weitere Einschränkungen für Inzucht und schmerzhafte Verstümmelungen (z.B. das Abschneiden von Schwanz- oder Ohrenteilen) eingeführt werden. Ausnahmen für medizinische Fälle seien laut den EU-Staaten vorgesehen. In Deutschland ist die Amputation von Körperteilen bei Tieren bereits verboten.
Die Einigung in Straßburg geht auf einen Vorschlag der EU-Kommission von 2023 zurück. Die Behörde teilte damals mit, dass das EU-Recht bislang unter anderem nur für Hunde und Katzen gelte, die für wissenschaftliche Zwecke bestimmt seien oder etwa zu gewerblichen Zwecken transportiert würden. Ihren Vorschlag hatte die EU-Kommission auch mit den hohen Preisen und einer steigenden Nachfrage als Anreize für illegale Geschäftemacher*innen begründet. Laut EU-Kommission fälschten Kriminelle Dokumente, einschließlich falscher Impfzeugnisse.
Die Einigung muss noch formell von Parlament und EU-Staaten bestätigt werden.
Quelle (nach Angaben von):
EU will illegalen Tierhandel eindämmen (zeit.de)
(IR)


