HeimtierGesundheitsvorsorge für Kaninchen

Kaninchen zählen zu den beliebtesten Kleintieren in Deutschland. Doch wer Tiere hält, trägt auch Verantwortung – daher sind auch regelmäßige Untersuchungen und Impfungen unerlässlich.

Ein Kaninchen sitzt in einem Garten auf dem grünen Gras. Es schaut aufmerksam nach vorne und hat braunes Fell.
K.Oborny/Thieme
Tierhalter*innen sollten ihre Kaninchen täglich in Augenschein nehmen. - Symbolbild

Kaninchen sind wahre Meister darin, Schmerzen und Unwohlsein zu verbergen und auf den 1. Blick gesund zu erscheinen. Umso wichtiger ist es, die Tiere täglich in Augenschein zu nehmen, mindestens wöchentlich Schneidezähne, Krallen, Fell und Körperöffnungen zu kontrollieren und regelmäßige Gesundheitschecks bei der Tierarztpraxis durchführen zu lassen. Um dies möglichst stressarm zu gestalten, können die Tiere von klein auf behutsam und kleinschrittig an das Handling gewöhnt werden. „Ein Routinebesuch beim Tierarzt sollte mindestens einmal im Jahr auf dem Plan stehen – bei älteren Tieren oder Kaninchen mit Vorerkrankungen kann es auch häufiger sinnvoll sein. Bei Auffälligkeiten sollte das Tier unverzüglich einem Tierarzt vorgestellt werden“, rät Tierärztin Dr. Dunia Thiesen-Moussa, Leiterin einer Tierärztlichen Praxis für Kleintierverhalten.

Routine Check-up 

Bei der Kontrolle wird das Tier komplett durchgecheckt, also unter anderem Zähne, Gewicht, Atmung, Augen und Ohren. Zum Standard gehört auch eine Parasitenkontrolle. Vor allem die Zähne sind oft behandlungsbedürftig, da viele Kaninchen unter Zahnproblemen leiden. Ursache sind Fehlstellungen oder wenn die Zähne nicht ausreichend abgerieben werden. „Wenn man das frühzeitig erkennt, kann man dem Tier Schmerzen und dem Halter teure Folgeuntersuchungen ersparen“, sagt die Tierärztin.

Empfohlene Impfungen 

Im Rahmen einer Vorsorgeuntersuchung sollte auch der Impfschutz aufgefrischt werden. Die Ständige Impfkommission Veterinärmedizin (StIKo Vet) empfiehlt in ihren Leitlinien für Kleintiere vor allem 2 Impfungen – gegen Myxomatose und gegen RHD (Rabbit Haemorrhagic Disease). Die beiden Viruserkrankungen gelten nicht heilbar und enden meist tödlich. „Je nach Impfstoff sollte der Impfschutz alle sechs bis zwölf Monate aufgefrischt werden“, so Dr. Thiesen-Moussa. Kombinationsimpfstoffe schützen vor beiden Erregern gleichzeitig, sodass nur eine Injektion notwendig ist. Da die benötigte Dosis für jedes Kaninchen sehr gering ist, aber nur größere Mengen bestellt werden können und diese bald verbraucht werden müssen, veranstalten einige Kleintierzuchtvereine gemeinsame Impfaktionen und einige Tierarztpraxen Kaninchen-Impfwochen.

Die Behandlungskosten 

Während die Routineuntersuchungen inklusive Impfung meist mit überschaubaren Kosten verbunden sind, sollten Halter*innen immer auch für den Ernstfall vorsorgen. Wenn beispielsweise eine Operation durchgeführt werden muss, können je nach Befund gleich mehrere hundert Euro anfallen. Sinnvoll ist daher, jeden Monat einen kleinen Betrag beiseitezulegen. Vereinzelt werden mittlerweile auch Kranken- oder OP-Versicherungen für Kaninchen angeboten, die für einen Teil der Behandlungskosten aufkommen. Wichtig ist dabei genau darauf zu achten, welche Kosten übernommen werden und ob beispielsweise Höchstgrenzen vorliegen. 

Quelle (nach Angaben von): 
Gesundheit von Kaninchen: Vorsorge ist Fürsorge (ivh-online.de)