Ich fahre gerade von Wien nach München. Alles aus unserer Wohnung ist in Umzugskisten verstaut und ich habe ein seltsames Gefühl im Bauch, denn nach fast 6 Jahren in Wien fühlt es sich komisch an nicht mehr dort zu leben. Wien wird immer kleiner im Rückspiegel und in meinem Kopf steigen die Erinnerungen auf.
Fast 6 Jahre habe ich nun auf das Ende meines Studiums hingearbeitet. Jetzt, wo sich der Studienabschluss nähert, steht mir die Welt wieder offen. Das ist unfassbar cool, aber auch etwas gruselig. Genau wie damals nach dem Abitur, nur, dass es jetzt noch bisschen schwieriger ist eine Entscheidung zu fällen.
Ich kann mich noch genau an meinen ersten Tag an der Vetmeduni Wien erinnern. Wir waren im Hörsaal A und haben gespannt den organisatorischen Vorträgen gelauscht. Ich weiß noch wie stolz ich auf mich war, dass ich es geschafft hatte, an dieser tollen Uni einen Platz zu bekommen.
Zum Anfang des Jahres nimmt man sich oft viel vor. Manche Dinge davon sind durchaus realistisch, manche eindeutig nicht. Wie die meisten habe auch ich mir vorgenommen etwas sportlicher zu sein, organisierter zu sein und mir neue Ziele zu setzen.
Anfang November ging es für unsere Gruppe im Rahmen des Wiederkäuermoduls nach Tirol. Normalerweise ist man eine Woche in Innsbruck, bei uns waren es jedoch nur 3 Tage aufgrund des Feiertags am 1. November. Nichtsdestotrotz war es sehr spannend. Warum, erfährst du hier.
„Wahnsinn, jetzt gehen bald die klinischen Rotationen los. Ich fühle mich nicht bereit“, dachte ich mir im Sommer letzten Jahres. Nach den langen theorielastigen Jahren ging´s nun so richtig in die Klinik.
Wir befinden uns im goldenen Oktober und somit auch schon wieder mitten im hektischen Unileben. Der Übergang aus den sommerlichen Semesterferien hin zum Unistart fällt mir immer gar nicht so leicht.
Die psychologische Belastung im veterinärmedizinischen Bereich ist extraordinär hoch. Ich merke immer wieder vor Prüfungen, dass ich konstant angespannt bin und auch nicht immer weiß, wie ich damit umgehen soll.
Es ist ein schleichender Prozess. Der Sommer macht sich leise aus dem Staub. Erst merkt man es nur an den kühler werdenden Sommernächten, der frischen Luft am Morgen und dem zarten Verfärben der Blätter. Für mich bedeutet dieser Übergang immer, dass der Ernst des Lebens wieder los geht.
„Jedem Anfang wohnt ein Zauber inne“, schreibt Hermann Hesse und recht hat er. Deswegen freue ich mich besonders, dass ich zukünftig alle 2 Wochen einen Artikel hier auf dem Thieme Vet Blog veröffentlichen darf. Ich nehme dich mit durch meinen Alltag als Tiermedizinstudentin und teile spannende Einblicke mit dir.